Zwei Din­ge trü­ben sich beim Kran­ken, der Urin und die Gedanken.

Eugen Roth

In der tra­di­tio­nel­len Harn­schau wur­de der Urin seit dem Alter­tum dia­gno­stisch genutzt, indem er auf Geruch, Geschmack, Vis­ko­si­tät, Far­be und Trü­bun­gen unter­sucht wurde. 

Seit dem 20. Jahr­hun­dert sind die che­mi­schen Ana­ly­sen in den Vor­der­grund gerückt. Dabei kommt es durch Zuga­be von Che­mi­ka­li­en und spä­te­res Erhit­zen zu bestimm­ten che­mi­schen Reak­tio­nen, die als Farb­ver­än­de­rung, Aus­fäl­lung und Trü­bung sicht­bar werden.

Die Urin­funk­ti­ons­dia­gno­stik ist eine Ver­bin­dung die­ser tra­di­tio­nel­len Harn­schau und den ersten che­mi­schen Harn­ana­ly­sen des begin­nen­den 20. Jahr­hun­derts, durch wel­che die Nie­ren­durch­läs­sig­keit, der Darm und die Darm­lym­phe, das Leber-Gal­le-System, die Pan­kre­as­funk­ti­on und auch das Herz unter­sucht wer­den können. 

Funk­ti­ons­dia­gno­se meint dabei, dass der Mensch nach sei­ner aktu­el­len Organ­funk­ti­on beur­teilt wird. Die­se dia­gno­sti­sche Metho­de eig­net sich her­vor­ra­gend zur Ver­laufs­kon­trol­le, bei ent­gif­ten­den the­ra­peu­ti­schen Maß­nah­men und Nahrungsmittelunverträglichkeiten.